Eine Gebärmuttersenkung ersten Grades ist die häufigste Form dieser Senkung. Sie entwickelt sich meist über einen längeren Zeitraum, da die Muskulatur des Beckenbodens besonders im Zuge der Wechseljahre an Elastizität verliert und schwächer wird. Vorbeugendes, kontinuierliches Beckenbodentraining kann diesem Prozess vorbeugen. Bei einer Gebärmuttersenkung zweiten oder dritten Grades können zudem die Begleiterscheinungen wie Senkungen der umgebenden Organe, Beschwerden bei Darm- und Harnwegsentleerung sowie Entzündungen der Organe den Alltag der Betroffenen negativ beeinflussen.
Was ist ein Gebärmuttervorfall?
Als Gebärmuttervorfall wird bezeichnet, wenn der Uterus sich nicht nur senkt, sondern teilweise oder sogar ganz aus der Scheide hervorragt. Sollte dies nicht der Fall sein, wird von einer Senkung gesprochen. Bei einem kompletten Gebärmuttervorfall ist in der Regel eine Operation ratsam.
Welche Ursachen gibt es für die Absenkung der Gebärmutter?
Die Ursachen einer Senkung der Gebärmutter sind vielfältig und das Risiko kann durch unterschiedlichste Faktoren erhöht werden. Eine geschwächte Beckenbodenmuskulatur kann den Uterus nicht mehr oben halten. Dies kann zu einer Gebärmutter- oder Scheidensenkung führen. Der Beckenboden besteht aus Bindegewebe und vielen Muskelschichten, wodurch das kleine Becken verschlossen und Organe wie die Gebärmutter gehalten werden. Der aufrechte Gang des Menschen sorgt jedoch für grosse Belastungen des Beckenbodens.
Der Druck, der durch den wachsenden Fötus bei einer Schwangerschaft entsteht und bei einer Geburt konzentriert auf den Beckenboden einwirkt, belastet die Muskulatur und Bänder zusätzlich. Die Muskeln sind zwar dehnbar und — mithilfe sogenannter Rückbildungsgymnastik — meist in der Lage, sich zu erholen. Somit „heben“ sich die Organe wieder an. Jedoch kann die wiederholte oder dauerhafte, schwere Beanspruchung der Muskulatur im Beckenbodenbereich zu einer Schwächung des Beckenbodens führen. So steigt das Risiko für eine Gebärmuttersenkung.
Häufige Ursachen einer Gebärmuttersenkung sind daher:
- Geburt schwerer und mehrerer Kinder (Mehrlinge) oder eine schnelle Geburtenfolge
- Schwierige Geburten mit Hilfe von Saugglocke oder Zange
- längerfristig schwere körperliche Belastung durch Arbeit oder Sport
- Bindegewebe kann genetisch bedingt schon im Vorfeld geschwächt sein (Beckenbodenschwäche)
- Hormonmangel in der Scheide in der Menopause
- chronischer Husten
- Rauchen erhöht das Risiko
- chronische Verstopfung und Übergewicht
- sehr selten: Krebserkrankung des Beckenbodens
Die Wahrscheinlichkeit, eine Senkung zu erleiden, steigt mit zunehmendem Alter.
Gebärmuttersenkung: Symptome erkennen
Das Absinken der Gebärmutter (Descensus uteri) geht in leichten Fällen nicht immer mit Beschwerden einher. Somit steht die Notwendigkeit zur konservativen Behandlung oder zur Behandlung mittels Operationsverfahren in Abhängigkeit zu den Symptomen. Darüber hinaus hängt der Grad der Senkung nicht zwangsläufig mit der Schwere der Symptome zusammen.