Regelmässige Arztbesuche für Routineuntersuchungen sind auf jeden Fall empfehlenswert, um auch andere gesundheitsgefährdende Möglichkeiten auszuschliessen.
Fachspezialisten behandeln Prostatitis effizient nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen
Häufiger als vielleicht gedacht ist eine Prostataentzündung (Prostatitis) die Ursache für Schmerzen im Unterleib und Beschwerden beim Wasserlassen: Etwa die Hälfte aller Männer trifft eine sogenannte Prostatitis einmal im Leben. Umso weniger leuchtet es ein, dass kaum über eine solche Erkrankung gesprochen wird. Wir möchten daher im Folgenden umfassend über die Entzündung der Vorsteherdrüse informieren.
„Prostatitis“ ist die Bezeichnung einer chronischen bakteriellen Infektion (von Bakterien verursacht) oder einer abakteriellen Entzündung der Prostata (nicht durch Bakterien verursacht). Man spricht daher auch von einer „Prostataentzündung“.
Im ersteren Fall gelangen Bakterien über die Harnröhre in die Prostata. Oft handelt es sich dabei um die sogenannten „Darmkeime“, die verschiedene Symptome hervorrufen können. Eine weitere Ursache kann in einem verengten Blasenauslass aufgrund einer gutartigen Prostatavergrösserung liegen. Beim Wasserlassen ist es dann möglich, dass der Druck im unteren Harntrakt steigt. Dies begünstigt das Eindringen von Bakterien in die Vorsteherdrüse.
Es sind jedoch recht selten Bakterien, die über die Harnwege - also beispielsweise durch die Harnröhre - in die Prostata gelangen und eine akute oder auch chronisch verlaufende „bakterielle Prostataentzündung“ verursachen. Sehr viel häufiger ist der zweite Fall, die „chronische abakterielle Prostataentzündung“, die nicht durch Erreger bedingt ist und mit oder ohne Entzündungszeichen einhergehen kann. Hier sind dem Namen nach also keine Bakterien für die Erkrankung verantwortlich. Stattdessen kann die Prostatitis durch Blasenentleerungsstörungen bzw. durch prostatischen Rückfluss entstehen. Das bedeutet, dass Urin in die Prostata gelangt, was zu Entzündungen und Prostatasteinen führen kann. Oft lässt sich keine eindeutige Ursache dieser Erkrankung feststellen. Druckgefühl im Dammbereich, Schmerzen im Unterbauch, auch im unteren Rücken, oder Probleme beim Wasserlassen können Symptome sein. Bei einer Infektion mit Bakterien kann zusätzlich Fieber auftreten. Bei einer bakteriellen Prostataentzündung werden Antibiotika, bei anderen Ursachen sogenannte Alphablocker und entzündungshemmende Mittel zur Behandlung eingesetzt.
Beide Arten der Prostatitis können noch einmal in zwei Untergruppen unterteilt werden:
Das nicht-entzündliche Schmerzsyndrom des Beckens ist noch einmal ein Sonderfall und hat andere Ursachen als die entzündliche Form dieser Erkrankung. Hier gibt es gar keine organischen Ursachen. Stattdessen werden durch Stress, Ängste o.Ä. verursachte Muskelverspannungen im Becken für die Symptome verantwortlich gemacht, die denen einer Prostataentzündung sehr stark ähneln.
Häufig zeigt sich diese Symptome durch Schmerzen in der Vorsteherdrüse. Folgende Begleiterscheinungen sind ebenfalls charakteristisch für die Prostatitis:
Welche Art der Krankheit genau vorliegt, kann ein spezialisierter Arzt diagnostizieren. Der richtige Ansprechpartner dafür ist der Urologe: Er kann feststellen, wo mögliche schmerzhafte Symptome (z. B. in der Harnröhre) ihren Ursprung haben.
Die Diagnose der akuten bakteriellen Prostataentzündung erfolgt mithilfe einer Tastuntersuchung vom Enddarm an, einer Ultraschalluntersuchung sowie einer Urin- und Blutentnahme. Bei der Tastuntersuchung kann mit dem Finger durch den Enddarm die Prostata überprüft werden, die bei einer Entzündung unter dem Druck schmerzt. Die Überprüfung des Urins zeigt, ob darin weisse Blutkörperchen und Bakterien enthalten sind. Mithilfe des Ultraschalls lässt sich herausfinden, ob sich Eiter in der Vorsteherdrüse befindet.
Die abakterielle Form der Prostatitis ist hingegen etwas schwerer festzustellen. Die üblichen Diagnoseansätze bieten nur bedingt Ergebnisse. Stattdessen untersucht der Arzt die Prostataflüssigkeit und das Sperma auf Entzündungszeichen und Bakterien. Bleibt auch dieser Befund ohne Resultate, ist eine eingehende organische Untersuchung vonnöten.
Regelmässige Arztbesuche für Routineuntersuchungen sind auf jeden Fall empfehlenswert, um auch andere gesundheitsgefährdende Möglichkeiten auszuschliessen.
Je nachdem, worin der Ursprung der Erkrankung liegt, fällt die Therapie aus. Bei einer akuten und chronischen bakteriellen Prostataentzündung verordnet der Arzt in aller Regel entsprechende Antibiotika in Kombination mit allgemeinen Massnahmen wie Bettruhe, vermehrtes Trinken u. Ä. Im schwersten Fall muss bei einer wiederkehrenden Entzündung durch eine Prostata-Operation das entzündete Gewebe entfernen.
Die Behandlung der sehr viel häufiger auftretenden abakteriellen Prostataentzündung erweist sich dagegen als komplizierter. Da der Ursprung der Prostatitis hier oftmals im Dunkeln liegt, gibt es keine Standardlösung. Zum Einsatz kommen aber häufig:
Bei dem nicht-entzündlichen Schmerzsyndrom des Beckens liegt der Fokus darauf, die seelischen Beschwerden des Betroffenen zu lösen. Therapeutische Gespräche sind daher eine häufige Empfehlung, genauso wie Massnahmen, welche körperlichen Symptome lindern sollen. Beispiele sind Entspannungsübungen für die verkrampften Muskeln oder auch Wärmeanwendungen.
Die Schmerzen, die von einer Prostataentzündung ausgehen, lassen Betroffene oftmals den Vorsatz schliessen, eine solche künftig zu vermeiden. Tatsächlich gibt es einige vorbeugende Massnahmen, die einer Prostatitis womöglich vorbeugen.
Wichtige Präventiv-Massnahmen gegen Prostataentzündung sind daher:
Zusammengefasst sind die Schwere und die Art der Infektion in Form einer Prostataentzündung (chronische oder akute Krankheit, ob bakterielle oder abakterielle Art) zwei Kriterien, die den Verlauf der Behandlung bestimmen. Mögliche Anzeichen sollte man nicht ignorieren, da eine schnellere Diagnose auch zu einer schnelleren Erholung führen kann.
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