Kontaktieren Sie uns für ein Beratungsgespräch, wir informieren Sie gerne über Ihre individuellen Abklärungs- und Behandlungsmöglichkeiten.
Tel. +41 44 387 29 10
Effiziente Behandlung von Blasenschwäche nach Schlaganfall sichert Lebensqualität
Jeder zweite Betroffene leidet nach einem Schlaganfall an Inkontinenz. Diese kann durch andere Symptome des Schlaganfalls bedingt oder verstärkt werden. In der Akutphase nach einem Schlaganfall, während der Rehabilitation und auch bei Beschwerden im weiteren Verlauf ist eine neurourologische Abklärung und Therapie notwendig, um den Verlauf der Genesung positiv zu beeinflussen und Komplikationen zu vermeiden.
Die Ausprägung einer Inkontinenz nach Schlaganfall hängt von der Ausdehnung und Lokalisation des betroffenen Hirnareals ab und kann sowohl vorübergehend als auch dauerhaft sein. Bei vielen Patienten erholt sich die Blase glücklicherweise wieder.
Die Erkrankung wird den neurogenen Blasenstörungen zugeordnet. Über die Hälfte der Betroffenen berichtet nach einem Apoplex über urologische Symptome, jeder Dritte leidet unter Dranginkontinenz, jeder Vierte unter einer erschwerten Blasenentleerung. Ein nicht erkannter chronischer Harnverhalt kann in der Akutphase nach Schlaganfall eine Überdehnung der Blase und eine Überlaufinkontinenz verursachen. Eine bleibende Behinderung hat meist auch eine Funktionsstörung des Harntraktes bzw. eine Inkontinenz zu Folge. Ein unfreiwilliger Abgang von Urin in der Erholungsphase ist zumeist Folge einer Dranginkontinenz. Symptome sollten unbedingt fachärztlich in der Neurourologie abgeklärt und behandelt werden.
Eine Beeinträchtigung des Frontalhirns und eine Unterbrechung der Nervenbahnen zum Hirnstamm werden als häufigste Ursache angesehen. Einseitige Beschädigungen dieser Regionen führen eher zu einer vorübergehenden Harninkontinenz, beidseitige Schäden meist zu dauerhafter Inkontinenz. Eine Blasenschwäche nach einem Schlaganfall gilt als wichtiger Hinweis, wie die Erkrankung verlaufen wird und ob der Kranke später von äusserer Hilfe abhängig sein wird. Drei Monate nach dem Ereignis geben noch 50 % der Betroffenen urologische Beschwerden an, meist eine Dranginkontinenz oder eine Blasenentleerungsstörung. Sechs Monate nach dem Ereignis sind ohne Therapie immerhin noch 20 bis 30 % von einer Inkontinenz betroffen.
Patienten, die zuvor bereits an urologischen Symptomen litten, sowie Patienten mit Vorerkrankungen wie Diabetes oder Hypertonus haben ein erhöhtes Risiko, von einer Inkontinenz nach Schlaganfall betroffen zu sein. Liegen sensorische Störungen vor, ist die Prognose im Vergleich zu Patienten mit intaktem Gefühl für die Blasenfüllung und den Harndrang schlechter.
In der Akutphase nach einem Schlaganfall, während der Rehabilitation und auch bei Beschwerden im weiteren Verlauf ist eine neurourologische Abklärung und Behandlung notwendig.
Die Grundlage für eine erfolgreiche Behandlung von Inkontinenz nach Schlaganfall ist eine umfassende Abklärung der Beschwerden. Im Mittelpunkt der neurourologischen Diagnostik steht die Blasendruckmessung, eine sogenannte urodynamische Untersuchung. Diese kann die Funktion von Harnblase und Beckenboden im Details erfassen. Eine urodynamische Messung kann dabei mit folgenden Methoden kombiniert werden, um die Funktion des Harntrakts, des Beckenbodens und des nervalen Systems im Becken zu untersuchen:
Neben diesen bildgebenden Verfahren und der urodynamischen Untersuchung kommt dem Arztgespräch eine wichtige Bedeutung zu. Durch die ausführliche Anamnese können die Fachärzte unseres KontinenzZentrums die Ursache der Harninkontinenz nach einem Schlaganfall abklären und ein passendes Behandlungskonzept festlegen.
Für eine durch Apoplex verursachte Blasenfunktionsstörung bestehen verschiedene konservative und operative Behandlungsmöglichkeiten. Basierend auf der ausführlichen Diagnostik von Inkontinenz, Schlaganfall und ggf. Vorerkrankungen entscheidet der Arzt, welche Maßnahmen für die Behandlung zielführend sind.
Bei einer Dranginkontinenz kommen zunächst verhaltenstherapeutische Massnahmen zum Einsatz, so die Regulation der Trinkmenge und die Entleerung der Blase nach der Uhr statt nach Harndrang oder, bei kognitiven Einschränkungen, nach Aufforderung durch Pflegende oder Angehörige. Unterstützend können blasenberuhigende Medikamente helfen, die Entleerung der Blase zu verzögern, bis die Toilette erreicht ist. Ein gezieltes Beckenbodentraining hilft ebenfalls, die Blase besser zu kontrollieren.
Die konkreten Erfolge in der Therapie sind hierbei abhängig von den kognitiven, kommunikativen Einschränkungen und der Mobilität des Patienten.
Da die medikamentöse Therapie auf das vegetative Nervensystem wirkt, kann sie Nebenwirkungen verursachen. Für Patienten mit manchen Vorerkrankungen sind krampflösende Medikamente wie Anticholinergika nicht geeignet.
Bei schwerwiegenden Beeinträchtigungen durch medikamentöse Nebenwirkungen oder wenn andere Behandlungsformen keinen Erfolg zeigen, kann ein operativer Eingriff erfolgen. Als operative Behandlungsmöglichkeit von Inkontinenz nach Schlaganfall kann eine Unterspritzung der Blase mit einem krampflösenden Medikament oder eine sakrale Neuromodulation der Nervenbahnen durchgeführt werden, der sog. „Blasenschrittmacher“.
Unsere langjährige klinische Expertise ermöglicht uns eine ausführliche, individuelle Beurteilung von unterschiedlichsten urologischen Beschwerden. Anhand von Anamnese und Funktionsuntersuchung geben wir Betroffenen ausschliesslich wissenschaftlich fundierte Therapiempfehlungen, die in renommierten Studien und in Leitlinien der internationalen Fachgesellschaften aufgeführt sind.
Wir decken an unserem Zentrum das gesamte Spektrum an konservativen, minimal-invasiven und operativen Behandlungsmöglichkeiten von Harninkontinenz nach Schlaganfall ab.
Kontaktieren Sie uns für ein Beratungsgespräch, wir informieren Sie gerne über Ihre individuellen Abklärungs- und Behandlungsmöglichkeiten.
Tel. +41 44 387 29 10